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Wissenswertes

WohnKalk ist ein rein natürlicher Baustoff

Werden größere Mengen Sumpfkalk benötigt, ist das Nasslöschen und das Vermischen mit den Zuschlagsstoffen auf der Baustelle effizienter und kostengünstiger.

Nasslöschen

Der Feinkalk wird in einem Wasserbad gelöscht. Hierbei nimmt sich der Kalk durch eine heftige Reaktion (Kochen) das beim Brennen entzogene Wasser zurück. Durch ständiges Rühren entsteht ein Kalkbrei, der je nach Verwendung aber frühestens nach 12 Stunden Einsumpfzeit verwendet werden kann.

Das Wasserkalkverhältnis muss beim Nasslöschen zusammenstimmen:

zu viel Wasser – Kalk kocht nicht auf, führt zu keiner oder geringen Reaktion (Kalk ersäuft)
zu wenig Wasser – Kalk kocht unkontrolliert auf, es kommt zu Klumpenbildung (Kalk verbrennt)

Beides ergibt minderwertigen Kalkbrei. Das Löschen von Kalk sollte erfahrenen Handwerkern unter sorgfältigen Sicherheitsvorschriften (Brille, Schutzhandschuhe, ausreichend Wasservorrat zum Ablöschen) auf der Baustelle überlassen werden.

Wissenswertes über Kalk als Bindemittel

Kalk kann als Bindemittel für Mörtel und Putze bis etwa in das 5 Jh. v. Chr. zurückverfolgt werden. Er war bist zur großtechnischen Herstellung von hydraulischem Kalk und Zement im vorigen Jahrhundert das einzige Bindemittel für einfache Bauwerke im Wohnungsbau. Hydraulische Zusätze wurden nur für Mörtel mit besonderer Beanspruchung verwendet.

Wir unterscheiden die natürlichen Kalke nach ihrem Reinheitsgrad, ihrem Ausgangsmaterial, ihrer Festigkeit und Zusammensetzung sowie nach ihren Erhärtungsmechanismen. Im Wesentlichen sind dies Luftkalke, hydraulische und hochhydraulische Kalke.

Je hydraulischer ein Kalk wird, desto größer wird seine Widerstandskraft gegenüber aggressiven Wässern, während seine Festigkeit, seine Schwindneigung uns seine Dichte zunehmen. Dagegen nehmen die Fähigkeit des kapillaren Wassertransportes, die Diffusionsfähigkeit, die Elastizität usw. ab. Als Grundstoff zur Kalkherstellung (Bindemittel) wird Kalkstein, dies wäre z.B Bruch aus Kalksteinbrüchen, gebrannt. (Material wird in einem Meiler langsam auf ca. 900 C° erhitzt) Es entsteht gebrannter Kalk, der gemahlen als Feinkalk in den Handel gelangt (siehe Kalkkreislauf)

Luftkalkerhärtung

Reine Luftkalke erhärten im Wesentlichen durch die Anbindung von CO2 an das Kalziumhydroxid und unter Abspaltung von Wasser. Zu dieser Reaktion ist aber auch Wasser in Form von Kohlensäure notwendig. Kalkmörtel ist ähnlich Lehmmörtel rein lufttrocknend. Er unterliegt daher einem Schwindprozess. Wie stark dieser ausfällt und ob dieser zur Rissblildung führt, hängt vor allem von der Art der Zuschlagsstoffe, dem Bindemittelgehalt, vom Wasserbindemittelwert, der Schichtdicke und dem Untergrund ab. Bei Verringerung des Feuchtigkeitsgehalts durch Abtrocknung tritt die Erhärtung durch Karbonatisierung ein. Dieser Prozess ist sehr langwierig und hängt insbesondere von der Schichtdicke, vom Feuchtigkeitsgehalt und von der Möglichkeit der CO2 – Aufnahme durch die Putzoberfläche ab. Bei vollständiger Trocknung kommt dieser Prozess zum Stillstand. Wird die CO2- Aufnahme durch falsche Anstriche verhindert oder stark eingeschränkt, kann es auf Grund von fehlender Karbonatisierung zu Putzschäden kommen. Für eine vollkommene Aushärtung eines Kalkmörtels sind mind. + 5 C° über einen längeren Zeitraum notwendig.
Zu starke Sonnenbestrahlung und zu schnelle Austrocknung können den Vorgang ebenfalls beeinträchtigen und sollten vermieden werden.

Für besondere Ansprüche werden dem Sumpfkalk hydraulische Zusätze beigegeben. Sie bewirken, dass aus Luftkalk hydraulisch erhärtendes Bindemittel, in Folge Mörtel wird. Dazu gehören Trass, Bimsmehl, Puzolan und Santorinerde, gewisse Aschen, Schlaken und Ziegelmehl.

Eine sehr geringe und dosierte Beigabe von Zement kann denselben Effekt bewirken. Man spricht hier aber von Kalkzementmörtel.

Renovierung

Zur Verhinderung oder Lösung von Feuchteproblemen können natürliche Materialien wie Holz, Lehm, Ziegel, Kalk, Sand etc. oder daraus hergestellte Baustoffe mit ihren besonderen Eigenschaften sehr hilfreich sein. Besonders in der Altbausanierung finden neuerdings Kalk, Trasskalk und Kalkanstrich wieder vermehrt Anwendung. Kalk und Trasskalk wurden bereits vor Tausenden von Jahren von Baumeistern verwendet und viele solcher Bauwerke sind heute noch in gutem Zustand. Obwohl teilweise verdrängt und durch moderne Baustoffe ersetzt, hat der Kalk seine Berechtigung, speziell bei diesen Bauten, nie verloren und erlebt heute eine richtige Renaissance, die er seinen hervorragenden Eigenschaften zu verdanken hat.